Und wenn ich an die andern denke, die ich gesehen oder von denen ich
gehört habe: es ist immer dasselbe. Sie alle haben einen eigenen
Tod gehabt. Diese Männer, die ihn in der Rüstung trugen,
innen, wie einen Gefangenen, diese Frauen, die sehr alt und klein
wurden und dann auf einem ungeheueren Bett, wie auf einer
Schaubühne, vor der ganzen Familie, dem Gesinde und den Hunden
diskret und herrschaftlich hinübergingen. Ja die Kinder, sogar
die ganz kleinen, hatten nicht irgendeinen Kindertod, sie nahmen sich
zusammen und starben das, was sie schon waren, und das, was sie
geworden wären.
Und was gab das den Frauen für eine wehmütige
Schönheit, wenn sie schwanger waren und standen, und in ihrem
großen
Leib, auf welchem die schmalen Hände unwillkürlich liegen
blieben, waren zwei Früchte: ein Kind und ein Tod. Kam das
dichte, beinah nahrhafte Lächeln in ihrem ganz ausgeräumten
Gesicht nicht davon her, daß sie manchmal meinten, es
wüchsen beide?
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