Wie begreif ich jetzt die wunderlichen Bilder, darinnen Dinge von
beschränkten und regelmäßigen Gebrauchen sich
ausspannen und sich lüstern und neugierig aneinander versuchen,
zuckend in der ungefähren Unzucht der Zerstreuung. Diese Kessel,
die kochend herumgehen, diese Kolben, die auf Gedanken kommen, und die
müßigen Trichter, die sich in ein Loch drängen zu
ihrem Vergnügen. Und da sind auch schon, vom eifersüchtigen
Nichts heraufgeworfen, Gliedmaßen und Glieder unter ihnen und
Gesichter, die warm in sie hineinvomieren, und blasende
Gesäße, die ihnen den Gefallen tun.
Und der Heilige krümmt sich und zieht sich zusammen;
aber in seinen Augen war noch ein Blick, der dies für
möglich hielt: er hat hingesehen. Und schon schlagen sich seine
Sinne nieder aus der hellen Lösung seiner Seele. Schon
entblättert sein Gebet und steht ihm aus dem Mund wie ein
eingegangener Strauch. Sein Herz ist umgefallen und ausgeflossen ins
Trübe hinein. Seine Geißel trifft ihn schwach wie ein
Schwanz, der Fliegen verjagt. Sein Geschlecht ist wieder nur an einer
Stelle, und wenn eine Frau aufrecht durch das Gehudel kommt, den
offenen Busen voll Brüste, so zeigt es auf sie wie ein
Finger.
Es gab Zeiten, da ich diese Bilder für veraltet hielt. Nicht, als
ob ich an ihnen zweifelte. Ich konnte mir denken, daß dies den
Heiligen geschah, damals, den eifernden Vor eiligen, die gleich mit
Gott anfangen wollten um jeden Preis. Wir muten uns dies nicht mehr
zu. Wir ahnen, daß er zu schwer ist für uns, daß wir
ihn hinausschieben müssen, um langsam die lange Arbeit zu tun,
die uns von ihm trennt. Nun aber weiß ich, daß diese
Arbeit genau so bestritten ist wie das Heiligsein; daß dies da
um jeden entsteht, der um ihretwillen einsam ist, wie es sich bildete
um die Einsamen Gottes in ihren Höhlen und leeren Herbergen,
einst.
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